Eintracht in neuem Heim

Hellershofer Sänger ziehen in die frühere Lehrerwohnung

Der Hellershofer Liederkranz hat sich ein Vereinsheim der besonderen Art geschaffen. Die „Eintracht“ residiert jetzt in einer der früheren Lehrerwohnungen des Schulhauses.
Das Gebäude ist den Sängern der „Eintracht“ bestens bekannt. Mindestens seit 1953, dem Jahr der Wiedergründung nach dem Zweiten Weltkrieg, trifft sich der Chor dort regelmäßig zur Singstunde. Als Proberaum diente seither eines der beiden Unterrichtszimmer. Jetzt ist die „Eintracht“ einen Stock höher gestiegen. Der Verein hat die frühere Lehrerwohnung mit insgesamt 90 Quadratmetern vom Schulverband gemietet, aber auf eigene Kosten für seine Zwecke hergerichtet.
Wo die Lehrerfamilie vorher ein Esszimmer und eine Wohnstube hatte, entstand durch Heraustrennen der Zwischenwand ein kleiner Saal für die Singstunde. Das einstige Schlafzimmer wurde in einen gemütlichen Treffpunkt verwandelt, der auch für interne Feiern genutzt werden kann. Die Küche ist komplett ausgestattet und erlaubt damit auch die Verköstigung nicht nur nach der Singstunde. „Diese ebenso zweckmäßige wie stilvolle Unterkunft ist ideal für unseren Gesangverein“, erklärte der erste Vorsitzende Günther Frank. Die Umbauarbeiten kosteten rund 15 000 Euro, wovon der Großteil in achtwöchiger Eigenarbeit erbracht worden sei. Die Zusammenarbeit habe hervorragend geklappt.
Für Chorleiter Wolfgang Hänle ist das Vereinsheim mit vielen Erinnerungen verbunden. Er wohnte hier mit Frau und drei Söhnen, die Familie war im Schulhaus fast vier Jahrzehnte zuhause – und erlebte mit, wie sich die Sänger an neuen Lieder abmühten. Der neue Mieter ist auch ganz im Sinne von Kaisersbachs Bürgermeister Bodo Kern, der dem Schulverband vorsteht: „Auf die Anfrage des Vereins habe ich erfreut und positiv reagiert, ich bin froh, dass die Sänger dem Schulhaus treu bleiben.“ Die Wohnung war acht Monate lang leer gestanden. Es habe Überlegungen gegeben, die Räume als weiteren Schul- oder Kindergartenbereich zu nutzen, „hierzu hielt ich sie aber nicht für geeignet“, erklärte Kern.
Die neuen Räume konnten bei einem „Tag der offenen Tür“ von allen Sandländern besichtigt werden. „Alle sind willkommen“, hatte Vorsitzender Frank betont. Tatsächlich folgten außerordentlich viele Gäste der Einladung. Für die Stärkung war mit Kaffee und Hefezopf gesorgt. Der Liederkranz hofft, dass er mit seinem neuen Domizil auch bald Verstärkung für seinen Chor begrüßen kann.

Von Hans Georg Frank