Erster Erfolg bei der Nachwuchssuche

Gesangverein Hellershofer Liederkranz bestätigt die Vorsitzende Katja Frank einstimmig in ihrem Amt

Von unserem Korrespondenten Hans Georg Frank

Die Nachwuchssucher des Hellershofer Gesangvereins können einen ersten Erfolg melden. Beim Liederkranz singt künftig ein 20-Jähriger mit, er reiht sich ein in einen Chor, zu dem auch Männer gehören, die viermal älter sind. Mit der guten Nachricht wartete die Eintracht-Vorsitzende Katja Frank bei der Hauptversammlung im Hellershofer Vereinsdomizil auf.

Sie verriet auch, welchem Umstand diese Verjüngung des Traditionsvereins zu verdanken ist. Demnach war Christian von der Jahresfeier derart begeistert, dass er Teil dieses Teams sein möchte. Überhaupt sei diese populäre Doppel-Veranstaltung „rundum gelungen“, lobte die Eintracht-Chefin: „Ich bin richtig stolz auf unseren Männerchor, es ist toll, was wir gemeinsam geleistet haben.“ Sie habe von vielen Seiten nur Anerkennung erfahren. „Das war die beste Jahresfeier aller Zeiten“, bekam sie häufig zu hören.

Katja Frank, Eventmanagerin bei einer international agierenden Top-Firma, hat vor einem Jahr die vakante Führung des Dorfvereins übernommen. In der organisierten Pflege des Liedgutes ist sie vermutlich die einzige Frau, die einem reinen Männerchor vorsteht. Allem Anschein nach haben sich die Herren damit bestens arrangiert, ihre Wiederwahl war reine Formsache und in Sekunden erledigt.

Vorstand 2018
Gruppenbild mit Dame: Das Führungsteam des Hellershofer Männergesangvereins besteht aus Christopher Macchini (2. Vorsitzender), Katja Frank (1. Vorsitzende), Schriftführer Hartmut Schurr und Kassier Günter Wahl (von rechts nach links). Foto: hgf

Keinerlei Probleme bereitete auch der Wechsel bei der musikalischen Leitung des Chores. Seit Oktober 2017 gibt Cosima Hermann (demnächst 22 Jahre jung) den Ton an. „Ich bin mit dieser Zusammenarbeit sehr glücklich“, stellte die Studentin fest, „wir wachsen zu einer tollen Gemeinschaft zusammen.“ Der Chor mache große Fortschritte, trotz der „etwas eingeschränkten Anzahl der Sänger“ – es sind derzeit 19 Aktive – leide das Niveau überhaupt nicht. Natürlich hoffe sie auf „weiteren Zuwachs“ nach dem Vorbild Christians.

Ein schwerer Verlust traf den Verein mit dem Tod von Günter Köngeter. Er starb wenige Tage nach seiner Auszeichnung für fünfzigjährige Sängertätigkeit. Er war nicht nur als zweiter Bass eine Stütze des Chores, als Generalist war er ein zupackender Helfer bei Aufgaben aller Art, wie die Vorsitzende beim Totengedenken dankbar erwähnte.

Kassenwart Günter Wahl berichtete über die gute finanzielle Perspektive der Eintracht. Kassenprüfer Gerhard Lang war „angetan von der exakten Buchhaltung“. Schriftführer Hartmut Schurr hielt für die Nachwelt fest, was der Liederkranz mit seinen 91 Mitgliedern im vergangenen Jahr erlebt hat. Dazu gehörten nicht nur die 39 Singstunden. Beim Ausflug nach Freiburg und Umgebung freundeten sich die Sandländer mit Jodlern aus der Schweiz an, die nun wohl in ihren Bergen im Kanton Luzern besucht werden sollen.

„Es ist ziemlich viel los, es wurde gut gewirtschaftet, die Führung ist einwandfrei gewesen“, fasste Willibald Teply zusammen und beantragte die Entlastung des Vorstands. Sie wurde einstimmig erteilt. Der zweite Vorsitzende Christopher Macchini leitete die turnusmäßigen Wahlen mit amerikanischer Lässigkeit. Die Beisitzer Wolfgang Ziegele, Günter Fürstenau und Monika Weller, Kassenprüfer Walter Herrmann, Schriftführer Hartmut Schurr bekamen vollstes Vertrauen für ihre weiteren Aufgaben.

Gewohnt harmonisch verlief auch die Aussprache über die vom Vorstand für sinnvoll erachtete Erhöhung der Mitgliedbeiträge. Seit der Einführung des Euro anno 2002 liegt der Jahresbeitrag bei zehn Euro. Künftig werden 15 Euro eingezogen. Diese Anhebung sei durchaus angemessen, sagte einer der Sänger unter Beifall, „wegen der hervorragenden Singstunde“.

INFO
Der Liederkranz Hellershof geht auf einen 1899 gegründeten Kirchenchor zurück. Der 120. Geburtstag im nächsten Jahr soll nicht besonders gefeiert werden, war sich der Verein einig. Nach der Pause durch den Zweiten Weltkrieg begann 1953 ein neuer Anlauf. Neben elf Sandländern, ergriffen die Brüder Rudolf und Simon Csipke die Initiative. Sie waren Vertriebene aus Ungarn. „Wir waren herzlich willkommen“, erinnert sich der mittlerweile 85-jährige Simon an diese Form der Integration.