Für den Verein immer unter Strom

Rudolf Knödler singt seit 50 Jahren – Ehrungen auch für 40jährige Treue zur Hellershofer „Eintracht“

Drei besondere Ehrungen standen im Mittelpunkt des Familienabends des Hellershofer Gesangvereins. Ein Sänger hält dem Chor seit einem halben Jahrhundert die Treue, zwei Kameraden kommen seit 40 Jahren in die Singstunde.

Von Hans Georg Frank

Für Edeltraut Schurr, Geschäftsführerin des Chorverbands Friedrich Silcher, ist die Ära der Männerchöre noch lange nicht zu Ende. Auch wenn immer mal wieder der Abgesang angestimmt wird auf diese althergebrachte Form des Kulturschaffens, sieht die Fachfrau aus Welzheim bei den Liederkränzen doch eine positive Perspektive – „wenn sie Nachwuchs bekommen“. Für Gesangvereine seien, neben der Verbundenheit mit dem Liedgut, „nette Gemeinschaft und Zusammenhalt“ sehr wichtig, sagte Edeltraut Schurr beim Familienabend der Hellershofer „Eintracht“ in der Gaststätte Hagerwaldsee.

Die Geschäftsführerin war zu dieser traditionellen Zusammenkunft – stets verbunden mit leckerem Rehbraten – gekommen, um drei aktive Mitglieder besonders zu ehren. Gerhard Weller, 1. Bass und etliche Jahre auch stellvertretender Vorsitzender, war vor 40 Jahren von seinem früheren Schulkameraden und heutigen „Eintracht“-Chef persönlich an einem Sonntagmorgen angeworben worden. Der Hausbesuch mit direkter Ansprache hatte auch im Nachbarort Erfolg, konnte doch dort der Tenor Robert Knödler von den Vorzügen des gemeinschaftlichen Singens und Feierns überzeugt werden. Beiden Sängern überreichte Edeltraut Schurr die silberne Ehrennadel des Schwäbischen Chorverbands, der Liederkranz belohnte die Verbundenheit mit einem goldenen Notenschlüssel fürs Revers des Clubsakkos.

Ein halbes Jahrhundert lang gehört Rudolf Knödler schon zum lebenden Inventar des Sandländer Liederkranzes. Dabei hat er sich nicht allein als Tenor unentbehrlich gemacht, auch als Spezialist für elektrische Einrichtungen mag ihn niemand vermissen. Seinen Idealismus würdigte Edeltraut Schurr mit der goldenen Ehrennadel des Deutschen Chorverbands, vom Verein gab es zudem einen goldenen Notenschlüssel mit Brillant.

Foto: hgf
Auszeichnung durch Edeltraut Schurr vom Chorverband Friedrich Silcher (von links) Robert Knödler und Gerhard Weller für 40 Jahre im Hellershofer Gesangverein, Rudolf Knödler gehört seit 50 Jahren zur „Eintracht“, deren Vize-Vorsitzender Tobias Herrmann stolz auf solche engagierten Mitglieder ist.

„Singen macht nicht nur klug und warm, es ist auch gesund und kostet nichts“, betonte die Geschäftsführerin. Dabei konnte sie auf eigene Erfahrungen zurückgreifen, singt Edeltraut Schurr doch bereits seit 50 Jahren im Liederkranz Lorch-Waldhausen. Von Amts wegen hat sie auch den Überblick über das Schaffen in 103 Vereinen. Dabei kann die Sandlänger „Eintracht“ ein Alleinstellungsmerkmal für sich in Anspruch nehmen: Nirgendwo sonst muss die Jahresfeier an zwei Abenden aufgeführt werden, weil das Interesse des Publikums an diesem unterhaltsamen Spektakel so groß ist.

Vorsitzender Günther Frank schwor seine Mitglieder samt Angehörige auf diese Veranstaltung am Wochenende nach Ostern in der Gemeindehalle Kaisersbach ein: „Nur gemeinsam sind wir stark, also halten wir zusammen.“ Der Rehbraten sollte denn auch als „Stärkung für bevorstehende Aufgaben“ verstanden werden.

 

INFO

Die Jahresfeier des 1899 gegründeten Gesangvereins findet am 6. und 7. April statt. Karten für die beliebte Leistungsschau des Amateurgesangs wird es im Vorverkauf geben. Die „Eintracht“ bietet Gastsängern die Möglichkeit zu aktiver Mitwirkung, wenn sie jetzt in die Singstunde (donnerstags in den Vereinsräumen im Schulhaus Hellershof) kommen. Danach kann man entweder dabei bleiben oder wieder seines Weges gehen.